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- Geschrieben von: CF
- Kategorie: Psychologische Untersuchung bei Angst-/Panikstörungen
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→ Definition:
→ I: Bei der Hamilton-Angstskala handelt es sich um ein testpsychologisches Verfahren zur Erfassung der Art, Intensität und des Schweregrades von Angstsymptomen.
→ II: Es wird ergänzend zur Diagnostik und Verlaufskontrolle von Angst- und Panikstörungen eingesetzt und umfasst als Fremdbeurteilungsverfahren insgesamt 14 Kategorien (= 14 Items).
→ Kategorien:
→ I: Ängstliche Stimmung: Erwarten des Schlimmsten, übermäßige alltägliche Sorgen von 0P (= nicht vorhanden) bis 4P (sehr stark).
→ II: Spannung: Gefühl der Anspannung, inneren Unruhen, Schreckhaftigkeit, sowie Tremor (0-4P),
→ III: Furcht: Vor Menschenmengen, dem Alleinsein, Fremden, Tieren, etc.(0-4P),
→ IV: Leistungsbeeinträchtigung: Konzentrations- und Gedächtnisstörungen (0-4P.),
→ V: Schlafstörungen: Schlafstörungen wie Ein- und Durchschlafstörungen, Alpträume, pavor nocturnus, etc. (0-4P.),
→ VI: Depressivität: Niedergeschlagenheit, Interessenverlust, Früherwachen, Tagesschwankungen etc. (0-4P.),
→ VII: Körperliche Symptome: Sie umfassen v.a.:
→ 1) Allgemeine muskuläre Symptome: Muskelschwäche, Muskelzuckungen, Muskelsteifigkeit etc. (0-4P.)
→ 2) Allgemeine sensorische Symptome: Schwächegefühl, Parästhesien, Kälteschauer, verschwommen sehen, etc. (0-4P).
→ 3) Kardiovaskuläre Symptome: Tachykardie, Herzklopfen, Herzrasen, Brustschmerzen, Ohnmachtsgefühl, etc. (0-4P.)
→ 4) Pulmonale Symptome: Druck- und Engegefühl, Dyspnoe, Hyperventilation, Erstickungsgefühl, etc. (0-4P)
→ 5) GIT-Symptome: Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, etc. (0-4P.).
→ 6) Urogenitale Symptome: Harndrang, häufiges Wasserlassen, Amenorrhoe, Libidoverlust, Impotenz (0-4P).
→ 7) Vegetative Symptome: Mundtrockenheit, Blässe, Neigung zum Schwitzen, Schwindelgefühl etc. (0-4P).
→ VIII: Auffälligkeiten während der Untersuchung: Blässe, Hyperhidrosis, innere Unruhe, Rastlosigkeit, Lidzucken, Tics, beschleunigte Atmung, etc. (0-4P.).
→ Klinisch-relevant: Das Testverfahren umfasst einen Beurteilungszeitraum von einer Woche.
→ Durchführung:
→ I: Der Therapeut erfasst anhand der 14 Kategorien das Ausmaß und die Qualität der Angstsymptome.
→ II: Die Fragen sind hierbei graduiert von nicht vorhanden (= 0P.), über gering (= 1P.), mäßig (= 2P.) und stark (= 3P.) bis zu sehr stark (= 4P.).
→ III: Der ermittelte Werte kann als Gradmesser dienen:
→ 1) Maximal können 56 Punkte erreicht werden.
→ 2) 10-19 Punkte stellen leicht ängstliche Patienten,
→ 3) 20-29P. mittelschwer - und
→ 4) > 30P. schwer ängstliche Patienten dar.
→ Indikation:
→ I: Es dient als Ergänzung zur klinisch-psychopathologischen Diagnostik von Angst- und und Panikstörungen (z.B. generalisierte Angststörung, soziale Phobien, spezielle Phobien, etc.) und
→ II: Ist zusätzlich zur Verlaufskontrolle geeignet.
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- Geschrieben von: CF
- Kategorie: Psychologische Untersuchung bei Angst-/Panikstörungen
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→ Definition:
→ I: Das Beck Angst-Inventar ist ein testpsychologisches Verfahren für Jugendliche und Erwachsene und dient der Erfassung der Schwere psychischer (= kognitiver) und somatischer Symptome bei klinisch-relevanten Angststörungen.
→ II: Es handelt sich um ein Selbstbeurteilungsinstrument, das sich aus 21 Items zusammensetzt und die Schwere der Angstsymptome in der letzte Woche auf einer 4-stufigen Skala beurteilt.
→ III: Die Skala graduiert die Symptomatik von:
→ 1) Überhaupt nicht (= 0P.); über
→ 2) Es stört mich nicht sehr (= 1P. = wenig); und
→ 3) Es war zwar sehr schwer, aber noch ertragbar (= mittel = 2P.); bis hin zu
→ 4) Es war nicht mehr auszuhalten (= 3P. = stark).
→ Merke:
→ Emotion „ Angst“:
→ I: Stellt einen komplexen, auf verschiedenen Ebenen (→ motorisch, neurophysiologisch, vegetativ, subjektiv etc.) bestehenden Reaktionsmechanismus dar und bieten vielfältige Möglichkeiten der Reaktion.
→ II: Angst ist eine in die Zukunft orientierte Emotion, die durch reale, aber auch irreale Gefahren beeinflusst wird und als Reaktion auf diese Gefahren eine starke biologische Antwort hervorrufen kann.
→ III: Von pathologischer Angst (= Angststörung) spricht man, wenn:
→ 1) Sie ohne adäquaten Auslöser hervorgerufen wird,
→ 2) Sie übertrieben ausgeprägt und anhaltend ist,
→ 3) Sie einen starken Leidensdruck bzw. eine Beeinträchtigung des alltäglichen Lebens erzeugt und
→ 4) Schließlich nicht mehr kontrolliert werden kann.
→ Durchführung:
→ I: Das Beck Angst-Inventar besteht aus 21 Items, bei der der Patient aufgefordert wird, mit Hilfe einer graduierten Skala anzugeben, inwieweit er an den aufgeführten Symptomen in der letzten Woche litt.
→ II: Hierbei erfasst das Verfahren 13 somatische Symptome, 5 kognitive Aspekte der Angst und 3 Items, die beide Symptomkomponenten beinhalten. Die Fragen beziehen sich u.a. auf:
→ 1) Taubheit und Kribbelgefühl,
→ 2) Atembeschwerden und Erstickungsgefühl,
→ 3) Herzklopfen, Herzrasen,
→ 4) Schwächegefühl und Schwindel,
→ 5) Nervosität und permanente Anspannung,
→ 6) Erhöhte Furchtsamkeit und Schreckhaftigkeit,
→ 7) Befürchtung des Schlimmsten, Angst die Kontrolle zu verlieren, etc.
→ III: Die Auswertung erfolgt durch Addition der angekreuzten Antworten; die maximale Punktzahl beträgt 63 Punkte.
→ Klinisch-relevant: Bei der Erstellung der Items wurden beim BAI die Symptomliste der Panikstörung und generalisierten Angststörung nach DSM-III herangezogen.
→ Auswertung: Durch Addition der Punkte erfolgt die Score-Bildung mit konsekutiver Interpretation:
→ I: 0-7 Punkte: Minimale Ängstlichkeit,
→ II: 8-15 Punkte: Mildes Niveau der Ängstlichkeit,
→ III: 16-25 Punkte: Mittleres Niveau der Ängstlichkeit,
→ IV: > 26 Punkte: Klinisch-relevante Angst.
→ Indikation:
→ I: Ergänzendes Untersuchungsinstrument zur Diagnosestellung der Angst- und Panik-Störungen.
→ II: Mit Hilfe des kombinierten Einsatzes von BAI und dem Beck-Depressions-Inventar (BDI-II) ist eine Differenzialdiagnose zwischen Depression und Angststörung möglich.
→ III: Zur Verlaufskontrolle und Beurteilung des psychotherapeutischen und/oder psychopharmakologische Therapieerfolges.
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- Geschrieben von: CF
- Kategorie: Psychologische Untersuchung bei Angst-/Panikstörungen
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→ Definition:
→ I: Bei der Panik und Agoraphobie Skala handelt es sich um ein testpsychologisches Verfahren, das speziell zur Feststellung des Schweregrades und der Überwachung des Therapieerfolges von Panikstörungen mit/ohne Agoraphobie entwickelt wurde.
→ II: Panikstörungen mit oder ohne Agoraphobie stellen mit einer Lebensprävalenz von 3-5% ein häufiges psychiatrisches Krankheitsbild dar.
→ III: Zielgruppe: Sind Patienten mit Panikstörungen mit/ohne Agoraphobie zwischen dem 15.(-18.) und 65. Lj.
→ Testverfahren:
→ I: Die Skala umfasst 13 Items (Fragen) mit jeweils 5 Antwortmöglichkeiten von nicht vorhanden (= 0), über gering (= 1), mäßig (=2), schwer (= 3) bis hin zu sehr schwer (= 4) und bezieht 5 Kategorien (= Subscores) mit ein, die mögliche Komponenten(/ Ursache) für die Einschränkung der individuellen Lebensqualität berücksichtigen.
→ II: Zu den Kategorien zählen:
→ 1) Panikattacken,
→ 2) Agoraphobisches Verhalten,
→ 3) Antizipatorische Angst (= Erwartungsangst),
→ 4) Einschränkungen im alltäglichen Leben, u.a. die Partnerschaft, Familie, Freizeitaktivitäten, den Beruf etc. betreffend.
→ 5) Gesundheitliche Sorgen.
→ III: Mit einem Zusatzitem kann kontrolliert werden, ob die Panikattacke erwartet oder unterwartet auftritt.
→ IV: Ein Beispielitem ist z.B.: Hatten Sie in der letzten Woche die Sorge, dass Sie durch ihre Symptome einen Herzinfarkt, weitere Erkrankung erleiden könnten.
→ V: Das Verfahren umfasst alle die durch die Angststörung beeinträchtigten Bereiche.
→ Klinisch-relevant:
→ I: Das Testverfahren bezieht sich ausschließllich auf die vorangegangene Woche.
→ II: Die Skala existiert in 2 Versionen, zum einen zur Selbstbeurteilung, zum anderen als Fremdbeurteilungsskala
→ III: Infolge der Subscore-Einteilung kann der Therapieerfolg separat auf einzelne Kategorien wie z.B. die Reduktion der Panikattackenfrequenz, Abnahme des agoraphobischen Vermeidungsverhaltens etc. überprüft werden.
→ Indikation:
→ I: Bestimmung des Schweregrades der Panikstörung mit /ohne Agoraphobie mit hoher Zuverlässigkeit sowie
→ II: Die Beurteilung des Therapieerfolges unter psychotherapeutischer und/oder psychopharmakologischer Behandlung.
→ Auswertung: Die Beurteilung des Schweregrades anhand der Addition der Punkte erreicht:
→ I: 0-8 Punkte: Grenzwertig bzw. Nachweis einer Remission,
→ II: 9-18 Punkte: Leichte Form,
→ III: 19-28 Punkte: Mittelschwere Form,
→ IV: 29-39 Punkte: Schwere Form und
→ V: > 40 Punkte: Sehr schwere Form.